Der ultimative Ratgeber für Outdoor- und Trekkingausrüstung

Die Basis: Das Schichtsystem

Das Schichtsystem ist die Grundlage jeder guten Outdoor-Bekleidung:

  1. Basisschicht: Leitet Feuchtigkeit vom Körper weg
    • Funktionsunterwäsche aus Merinowolle oder synthetischen Materialien
    • Vermeidet Baumwolle, da sie bei Nässe kalt wird und langsam trocknet
  2. Mittelschicht: Isoliert und hält warm
    • Fleece, Softshell oder leichte Daunenjacken
    • Je nach Temperatur in unterschiedlichen Stärken wählbar
  3. Außenschicht: Schützt vor Wind und Wetter
    • Wasserdichte und atmungsaktive Jacke und Hose (mind. 10.000 mm WS )
    • Achte auf Membranen wie Gore-Tex, eVent oder ähnliche Technologien

Die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände

Rucksack

  • Tagestouren: 20-30 Liter
  • Wochenendtrips: 30-50 Liter
  • Mehrwöchige Touren: 50-70 Liter

Achte auf:

  • Gutes Tragesystem mit Hüft- und Brustgurt
  • Regenschutz
  • Sinnvolle Facheinteilung
  • Angenehme Passform (unbedingt anprobieren!)

Schuhwerk

Dein wichtigstes Ausrüstungsstück für jede Tour:

  • Leichte Wanderschuhe: Für einfache Wege und Tagestouren
  • Trekkingschuhe: Für anspruchsvolleres Gelände und mehrtägige Touren
  • Bergstiefel: Für alpines Gelände und Touren mit schwerem Gepäck

Wichtige Merkmale:

  • Wasserdichtigkeit (Gore-Tex oder ähnliche Membrane)
  • Atmungsaktivität
  • Passende Sohle für dein Gelände
  • Genügend Zehenfreiheit (beim Bergabgehen rutschen die Füße nach vorne)

Schlafsystem

  • Zelt: Achte auf ein gutes Verhältnis von Gewicht zu Stabilität
  • Schlafsack: Temperaturrating passend zur geplanten Jahreszeit wählen
    • Daunenschlafsäcke: leichter und kompakter, aber empfindlich bei Nässe
    • Kunstfaserschlafsäcke: schwerer, aber auch bei Feuchtigkeit noch wärmend
  • Isomatte: Bietet Isolation zum Boden und Schlafkomfort
    • Schaumstoffmatten: robust und günstig
    • Luftmatratzen: komfortabler und kompakter, aber anfälliger für Beschädigungen

Kochausrüstung

  • Kocher: Gas-, Benzin- oder Spirituskocher je nach Einsatzgebiet
  • Geschirr: Leichtes, robustes Material (Titan, Aluminium)
  • Besteck: Multifunktionsbesteck spart Gewicht

Sicherheitsausrüstung

  • Erste-Hilfe-Set: An die Tour angepasst
  • Rettungsdecke: Leicht und kann Leben retten
  • Stirnlampe: Mit Ersatzbatterien
  • Taschenmesser oder Multitool
  • Notfallpfeife und Signalspiegel
  • Mobiltelefon mit Powerbank

Packen nach Prioritäten

  1. Überlebenswichtig: Wasser, Nahrung, Schutz vor Witterung
  2. Wichtig: Navigation, Erste Hilfe, Beleuchtung
  3. Komfort: Zusätzliche Kleidung, Campingkomfort, Kamera

Was kostet gute Ausrüstung?

Eine vollständige Grundausstattung kann teuer sein. Investiere zuerst in:

  • Qualitativ hochwertiges Schuhwerk und Socken
  • Einen guten Rucksack
  • Wettertaugliche Außenschicht
  • Wanderstöcke

Vieles kann anfangs auch geliehen oder gebraucht gekauft werden. Mit der Zeit wirst du merken, welche Ausrüstung für deine spezifischen Bedürfnisse am wichtigsten ist.

Die Pflege deiner Ausrüstung

  • Reinige Ausrüstung nach Gebrauch
  • Imprägniere Schuhe und Kleidung regelmäßig neu
  • Lagere alles trocken
  • Prüfe vor jeder Tour den Zustand deiner Ausrüstung

Fazit

Gute Ausrüstung ist eine Investition in Sicherheit und Komfort. Nicht immer ist das Teuerste das Beste – das Passende für deine individuellen Bedürfnisse zählt. Baue deine Ausrüstung Schritt für Schritt auf und lerne mit jeder Tour, was für dich persönlich wichtig ist.

Wichtig: Keine Ausrüstung ersetzt Erfahrung und gute Vorbereitung. Informiere dich immer über dein Zielgebiet, das Wetter und potenzielle Gefahren, bevor du losgehst.